Lungen-CT: Diagnostik der Lunge und des Thoraxbereichs
Computertomographie
Die Computertomographie (CT) des Brustkorbs (Thorax) hat viele Einsatzmöglichkeiten. In sehr kurzer Zeit können gleichzeitig krankhafte Veränderungen der Lunge, des Herzens und der großen Blutgefäße sowie der knöchernen Strukturen wie Brustwirbelsäule und Rippen analysiert werden. Dabei ist sie der Kernspintomographie (MRT) oft überlegen.
Bei einigen Fragestellungen ist die Gabe eines jodhaltigen Kontrastmittels erforderlich.
Eine Stärke der Computertomographie ist die Lungendiagnostik mittels einer hochaufgelösten Niedrigdosis CT (HRCT). Hierzu ist keine Kontrastmittelgabe notwendig. Aufgrund des hohen Luftgehaltes der Lunge lässt sich das Lungengerüst gut darstellen. Es können verschiedene Emphysemtypen, krankhafte Veränderungen des Lungengerüstes oder seltene, vererbte Lungenerkrankungen erkannt werden. Die HRCT ist das international anerkannte Verfahren zur Diagnose einer Lungenfibrose oder berufsbedingter Lungenerkrankungen wie z. B. der Asbestose. In der überwiegenden Zahl dieser Fälle macht die HRCT eine Gewebeprobenentnahme mit mikroskopischer Aufarbeitung überflüssig.
Ein weiterer wichtiger Einsatz der Lungen CT ist die Unterscheidung von entzündlichen gegenüber bösartigen Erkrankungen. In den USA ist die Niedrigdosis HRCT zur Vorsorgeuntersuchung bei Hochrisikopatienten wie starken Rauchern oder Exrauchern zugelassen*. In Deutschland steht hierzu die Zulassung (noch) aus, dennoch ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, sprechen Sie uns bitte an.
Bei der Frage nach einer Lungenembolie hat die Kontrastmittel-unterstütze CT ältere Diagnoseverfahren wie die Szintigraphie abgelöst und ist zum Goldstandard aufgestiegen.
Sollte eine CT-Kontrastmittelgabe nötig sein, werden wir mit Ihnen ein ausführliches Vorgespräch führen, in dem wir zu Ihren Fragen über Risiken aufklären und erfragen, ob Gründe gegen eine KM-Applikation vorliegen. Diese wären zum Beispiel eine Kontratmittelunverträglichkeit, eine deutlich eingeschränkte Nierenfunktion (relevanter Laborwert: Kreatinin) oder eine Überfunktion der Schilddrüse, welche sich mit dem TSH-Wert ausschließen lässt.
*Lung Cancer Screening with Low Dose CT Radiol Clin North Am. 2014 Jan; 52(1): 27–46.